Teaser3

Über unser Fach

Unterricht in Politik-Wirtschaft:

Das Fach Politik-Wirtschaft („PW“) wird ab Klasse 8 zwei Stunden pro Woche unterrichtet. In der Qualifikationsphase (Jahrgang 11 und 12) kann es als vierstündig unterrichtetes Prüfungsfach auf grundlegendem oder erhöhtem Niveau gewählt werden. Politik-Wirtschaft muss in der Oberstufe ansonsten wenigstens ein Schuljahr als sogenanntes „Ergänzungsfach“, das zweistündig unterrichtet wird, belegt werden.

Mittlerweile wird in allen Jahrgängen der Mittel- und Oberstufe nach den neuen Kerncurricula für das Gymnasium unterrichtet. Für den Kursunterricht im Prüfungsfach PW gibt das Kultusministerium darüber hinaus noch Schwerpunktthemen heraus, um den Übergang zu den neuen Lehrplänen zu erleichtern.

Früher gab es nur das Fach „Politik“. Mit der Einführung der neuen Kerncurricula (Mittelstufe 2006, Oberstufe 2009) haben Wirtschaftsthemen im PW-Unterricht an Bedeutung gewonnen. Dies findet seinen Ausdruck auch in der Umbenennung des Faches in „Politik-Wirtschaft“ und in den zu behandelnden Inhalten. Im Folgenden sehen Sie/seht Ihr die Themenbereiche, mit denen wir uns im Unterricht beschäftigen:

Mittelstufe (zweistündig):
Der Jugendliche im Wirtschaftsgeschehen und seine Stellung in der Rechtsordnung
Politik im Nahbereich
Wirtschaftliches Handeln in Haushalt und Betrieb
Das Unternehmen als wirtschaftliches und soziales Aktionszentrum
Der politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozess in der Bundesrepublik Deutschland
Funktionen des Staates in der sozialen Markwirtschaf
Sozialer und wirtschaftlicher Wandel
Politik und Wirtschaft in der EU

Oberstufe (vierstündig):
Demokratie und sozialer Rechtsstaat
Wirtschaftspolitik in der Sozialen Marktwirtschaft
Internationale Sicherheits- und Friedenspolitik
Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Oberstufe (zweistündig):
Die Bundesrepublik in der globalisierten Wirtschaft
Das Ringen um Frieden und Sicherheit am Beispiel eines Konflikts auf internationaler Ebene

Wegweisend für modernen Unterricht sind die Entwicklung von „Kompetenzen“ und ihr systematischer Ausbau bis zum Abitur. Im Fach Politik-Wirtschaft geht es hier um drei Kompetenzbereiche als Grundlage für die Erlangung politischer und ökonomischer Entscheidungs- und Handlungskompetenz:
Fachwissen: Sach- und Analysekompetenz (Verfügung über konzeptionelles Ordnungswissen, politisches und ökonomisches Orientierungswissen)
Erkenntnisgewinnung: Methodenkompetenz (Nutzung fachspezifischer Methoden wie Politikzyklus oder Wirtschaftskreislauf und Anwendung fachspezifischer Arbeitstechniken wie Statistikanalyse; richtige Bearbeitung von Arbeitsaufträgen/Operatoren wie „erörtere“; selbstständiges und aktives Lernen)
Bewertung: Urteilskompetenz (Befähigung zur selbstständigen und begründeten Beurteilung von politischen und ökonomischen Sachverhalten, Problemen, Entscheidungen und Handlungen unter Verwendung von Kategorien und Kriterien)

Wichtige Links:

www.nibis.de (Curriculare Vorgaben: Zentralabitur, EPA, Kerncurricula, Operatoren etc.)
www.schure.de für Schulrecht allgemein (Verordnungen, Erlasse etc.)

Teilnahme an Fortbildungen:
Die Umstellung auf die neuen Kerncurricula für das Fach Politik-Wirtschaft erfordert, insbesondere im Bereich Wirtschaft, die Einarbeitung in neue Themenbereiche und spezifische Erkenntnisweisen. Die Fachgruppe nimmt daher regelmäßig an verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen teil:

Zum einen besteht seit Herbst 2009 eine Fortbildungskooperation mit den Politik-Wirtschaft-Fachschaften des Gymnasiums Oedeme und des Johanneums. Mittlerweile haben sich weitere Lüneburger Gymnasien angeschlossen. Alle PW-Lehrkräfte dieser Gymnasien treffen sich in regelmäßigen Abständen, um unter der Anleitung der Fachberaterin Frau Hartz für den Unterricht relevante Erkenntnisweisen, Theorien und Erfahrungen mit Unterrichtsinhalten zu besprechen und für Schüler geeignete Übungsaufgaben und Unterrichtsmaterialien auszutauschen und zu erproben.

Zum anderen nehmen wir kontinuierlich an aktuell ausgeschrieben Fortbildungen des NiLS (Niedersächsisches Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung) bzw. der Landesschulbehörde zur Umsetzung der neuen Kerncurricula teil. Im April 2010 wurde auf einer dieser Fortbildungsveranstaltungen ein Netzwerk von Gymnasien beziehungsweise PW-Lehrkräften aus unterschiedlichen Teilen Niedersachsens gegründet, in das unsere Fachgruppe ebenfalls eingebunden ist. Hier geht es um den Austausch von Unterrichtsmaterialien und Klausuren und die wechselseitige Beratung in Einzelfragen.

Einblicke in den Alltag im Betrieb und in verschiedene Berufsfelder verschaffen sich Fachgruppenmitglieder im Wechsel durch die Teilnahme an Veranstaltungen des Arbeitskreises „SCHULEWIRTSCHAFT“ des Arbeitgeberverbandes Lüneburg: Hier bietet sich speziell für Lehrkräfte die Möglichkeit, an Betriebsführungen und sehr informativen Gesprächen mit Geschäftsleitung und Auszubildenden teilzunehmen.

Kooperation mit externen Einrichtungen/außerschulische Lernorte:

Je anschaulicher, desto besser! Wir sind bemüht, das Lernen „vor Ort“ zu fördern. Bereits in der achten Klasse steht ein Besuch am Amtsgericht in Lüneburg fest auf dem Programm! So lässt sich besser verstehen, was Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte in einer Verhandlung zu tun haben. Außerdem wird deutlich, dass die Darstellungen von Gerichtsverhandlungen im Fernsehen wohl doch nicht so ganz der Realität entsprechen…!

Wenn es sich anbietet, besuchen wir, um die Politik auf Gemeindeebene besser verstehen zu können, auch einmal einen Amtsträger der Gemeindeebene. Unser ehemaliger Samtgemeindedirektor Herr Tödter hat zum Beispiel schon einmal vor einer achten Klasse von seiner Arbeit berichtet.

In einem Schuljahr stand in der Oberstufe das Thema „Energiepolitik“ auf dem Plan. Nachdem wir uns im Unterricht eingehend mit der Energiepolitik Deutschlands und ihren aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen beschäftigt hatten, machten sich alle PW-Kurse auf zur Biogasanlage in Scharnebeck. Mit viel Geduld und Zeit führte uns der Betreiber über das Gelände und stellte sich in einer vorbereiteten „Expertenbefragung“ den kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Und wer hatte die Idee, dorthin zu gehen? Das waren die Schüler selbst!

Manchmal laden wir uns auch Referenten/Referentinnen ins Klassenzimmer ein. Alle neunten Klassen lassen sich von einem Polizeikommissar Interessantes, Spannendes und Wissenswertes über Rechtsextremismus „aus dem Nähkästchen“ erzählen. Hier werden zum Beispiel auch Auszüge von rechtsextremen Musikstücken zu Gehör gebracht und kritisch reflektiert. Im Schuljahr 2009/10 kam das BRG damit sogar ins Fernsehen (N3). Im Schuljahr 2011/12 wurde das Thema „Extremismus“ außerdem durch die Aufführung des Theaterstücks „Der Kick“ mit anschließender Nachbereitung durch das Schauspielkollektiv Lüneburg im Forum unserer Schule vertieft. Diese Tradition soll auch im Schuljahr 2012/13, nun in Kooperation mit der benachbarten Oberschule, fortgeführt werden.

Am Ende des Schuljahrs 2010/11 haben wir erstmals das Angebot des RPJ (Ring politischer Jugend, Landkreis Lüneburg e.V.) angenommen und lerngruppenübergreifend eine Podiumsdiskussion zu unterrichtsbezogenen sozialpolitischen Themen veranstaltet: Junge Vertreter der aktuell im niedersächsischen Landtag vertretenen Parteien stritten sich vor einer zehnten Klasse und einem PW-Prüfungskurs aus dem elften Jahrgang zum Thema „Gesetzlicher Mindestlohn“. Die gelungene Moderation hatte eine Schülerin des Prüfungskurses übernommen…und natürlich mussten sich die jungen Parteivertretern auch kritischen Nachfragen der Zuhörerschaft stellen!

Wenn es in der Oberstufe um internationale Sicherheitspolitik geht, bitten wir zum Beispiel gerne Jugendoffiziere, die im Idealfall selbst Politikwissenschaft studiert haben, um einen Vortrag. Sie präsentieren internationale Probleme wie Ressourcenkonflikte, Friedensmodelle etc. entsprechend wissenschaftlich und unterstützen damit den Ansatz im Unterricht der Oberstufe, die Schülerschaft auch auf ein Studium vorzubereiten.

Darüber hinaus behalten wir die Seminarveranstaltungen der Evangelischen Akademie in Loccum im Auge, die regelmäßig zum Oberstufenunterricht passende Tagungen zur internationalen Politik mit interessanten Referenten aus Wissenschaft und Politik sowie von Nichtregierungsorganisationen anbietet. Wenn es die schulischen Rahmenbedingungen erlauben, sind wir dann mit einem Prüfungskurs für drei Tage im wunderschönen Tagungszentrum der Klosteranlage von Loccum.

Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir es regelmäßig einem Kreis von etwa 25 Oberstufenschülern ermöglichen können, an dem Wirtschaftsplanspiel „Management Information Game“ bei der Firma Panasonic Electronic Devices Europe GmbH in Lüneburg teilzunehmen. Es handelt sich um eine Simulation, bei der mehrere Schülergruppen, die miteinander konkurrierende Unternehmen darstellen, die Aufgabe gestellt bekommen, eine jeweils unternehmensspezifische Zielsetzung zu formulieren und diese dann in entsprechende Planungen und Entscheidungen umzusetzen. Darüber hinaus beinhaltet die einwöchige Veranstaltung Informationsblöcke, die von Führungskräften aus der örtlichen Wirtschaft gestaltet werden. Sie dienen zum einen dem besseren Spielverständnis, zum anderen dem besseren Verständnis der über die Simulationsmöglichkeiten hinausgehenden realen wirtschaftlichen Zusammenhänge und Problemstellungen. Die Seminarwoche wird vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft veranstaltet. Sie gilt auch als Maßnahme der Berufsorientierung und wird von der Stiftung NiedersachsenMetall und der Bundesagentur für Arbeit finanziert. Lehrer- und Schülerberichte sowie Fotos zur diesjährigen Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler vom 9. bis 13. Juni 2012 findet ihr/finden Sie auf der Homepage!

Mitwirkung bei der Berufsorientierung:

Die Fachgruppe Politik-Wirtschaft ist maßgeblich an der Organisation beziehungsweise Durchführung von berufsorientierenden Maßnahmen am BRG (siehe dazu die Übersicht auf der Homepage) beteiligt.

Teilweise in Kooperation mit der Fachgruppe Deutsch (Bewerbung) erfolgt durch unsere Lehrkräfte die Vorbereitung auf das im zehnten Jahrgang stattfindende zweiwöchige Betriebspraktikum. Dieses dient in erster Linie der Vertiefung von im Unterricht erworbenen Kenntnissen zur Wirtschaft und der Interdependenz (wechselseitige Abhängigkeit) von Wirtschaft und Politik, in zweiter Linie aber auch der Berufsorientierung. Neben der inhaltlichen Vorbereitung (vgl. Unterrichtsthemen im 9./10.Jahrgang) bieten wir den Schülerinnen und Schülern Hilfestellung bei der Suche nach Praktikumsplätzen, erläutern die Rechtslage (Jugendarbeitsschutzgesetz) und machen mit den Anforderungen des Praktikumsberichts vertraut. Außerdem sind die PW-Lehrkräfte die betreuenden Lehrkräfte während des Praktikums. Das heißt, dass wir jeden Schüler/jede Schülerin im Praktikumsbetrieb besuchen. Da wir auch diejenigen sind, die das Praktikum vorbereitet haben und den Praktikumsbericht korrigieren, ist dies sehr sinnvoll. Wir können vor Ort gezielt Anregungen geben und zum Beispiel konkrete Fragen der Schüler zur Verarbeitung der Erfahrungen im Praktikumsbericht beantworten. Oftmals sind die Besuche in den Betrieben auch für uns Lehrkräfte eine Bereicherung: Wir lernen selbst neue Arbeitsbereiche kennen und können den „Praxistest“ für die von uns im Unterricht vermittelten Inhalte machen. Nebenbei lernt man die Schüler bei dieser Gelegenheit oft noch von einer ganz anderen Seite kennen, was sich häufig als gute Basis für das weitere gemeinsame Arbeiten im Unterricht erweist!

Alle wichtigen Formulare und Informationen rund um das Betriebspraktikum finden sich auf dem Bildungsserver des BRG: www.brgs.org --> Links --> Downloads --> Sonstiges --> Bildungsserver --> Ordner Betriebspraktikum.

Der in früheren Jahren durchgeführte Test der Firma „Berufsnavigator“ wird vom Landkreis nicht mehr gesponsert und kann daher an Gymnasien im Landkreis nicht mehr durchgeführt werden. Stattdessen bietet unsere Koordinator Dr.Rüschenschmidt die Teilnahme der neunten Klassen am Berufseignungstest „BIT“ vom GEVA-Institut an.


Ein Vortrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) bei uns im Haus sowie die Anregung zu einem Besuch des Berufsinformationszentrums (BIZ) der Bundesagentur für Arbeit geben unseren Schülerinnen und Schülern weitere Orientierungshilfen. Während die IHK über Möglichkeiten der klassischen Ausbildung und des dualen Studiums sowie die Erwartungen der Wirtschaft an die Bewerber informiert, können die Schülerinnen und Schüler im BIZ die Beratungs- und Informationsangebote der Arbeitsagentur kennenlernen. Wer zum Beispiel noch keinen Praktikumsplatz gefunden hat, kann hier noch Anregungen und nützliche Internet-Adressen für weitere Recherchen bekommen! Siehe dazu beispielsweise www.arbeitsagentur.de à BERUFENET, aber auch den Bericht in der LZ vom 1./2.9.2012, S. 40.

Aber auch nach dem Praktikum, das in der Regel in der zweiten Januarhälfte stattfindet, lassen wir noch nicht locker! Ende Februar findet in Hamburg jedes Jahr die Berufsorientierungsmesse „Einstieg“ statt – und alle PW-Lehrkräfte im zehnten Jahrgang sind mit ihren Klassen die letzten Jahre dorthin gefahren. Auf dieser Messe präsentieren jedes Mal mehr als 300 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen zwei Tage lang ihre Ausbildungs- und Studienangebote. Außerdem erwarten die Schüler um die 100 Informationsveranstaltungen und Vorträge auf fünf Bühnen. Wer sich für ein freiwilliges soziales Jahr interessiert, findet hier ebenfalls die passende Anlaufstelle. Der Besuch der Messe wurde im PW-Unterricht mit einem Planungsbogen vor- und nachbereitet. Informationen zu nächsten Messe „Einstieg“ gibt es bei www.einstieg-hamburg.de

Zusätzlich hat die Fachgruppe im vergangenen Schuljahr als Jubiläumsbeitrag zum vierzigjährigen Bestehen des Gymnasiums den Besuch der Messe „nordjob Lüneburger Heide“ für den gesamten elften Jahrgang organisiert. Diese Messe findet immer am Ende des Schuljahrs in Bienenbüttel statt und bietet den Schülern schon im Vorwege individuelle Beratungstermine bei unterschiedlichen Ausstellern an, zu denen sie sich dann verbindlich anmelden. Wie der Messebesuch am 4. Juli 2012 bei unseren Schülern angekommen ist, können Sie/könnt ihr auf der Homepage nachlesen! Die Fachgruppe Politik-Wirtschaft wird nun darüber beraten, welche Messe wir dauerhaft besuchen wollen. Das Messekonzept ist nachzulesen bei www.erfolg-im-beruf.de

Teilnahme an Wettbewerben:

Angesichts der vielen zu behandelnden Themen, der geringen Wochenstundenzahl in unserem Fach und unserer Aufgaben im Bereich der Berufsorientierung ist die Zeit im PW-Unterricht eigentlich immer knapp. Dennoch schaffen wir es fast in jedem Schuljahr, mit einzelnen Lerngruppen am „Schülerwettbewerb zur politischen Bildung“ teilzunehmen und dabei gar nicht so schlecht abzuschneiden. Die aktuellen Themen für den Wettbewerb 2012/13 und nützliche Hinweise zum Ablauf findet man bei www.schuelerwettbewerb.de

Neue Lehrwerke in der Mittelstufe:
Wir freuen uns, dass wir zum Schuljahr 2012/13 neue und damit sehr aktuelle Lehrwerke in den Jahrgängen 8 und 9 einführen konnten!

Beitrag eingestellt von Britta Bensinger-Bünte (Stand: 2.9.2012)

© Alle Rechte vorbehalten