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Vive notre échange

Im September 2022 sind wir, eine Gruppe aus Elft-, Zwölft- und Dreizehntklässlern zusammen mit Frau Martwich und Frau Steiner aufgebrochen, um unsere französischen Austauschpartner in Orléans zu besuchen. Obwohl es noch Spätsommer war, und noch dazu ein zumindest in Orléans sehr warmer und sonniger, war es noch dunkel, als wir am Freitag den Busparkplatz mit dem Reisebus verließen. Und dunkel sollte es auch sein, als wir sechzehn Stunden später den Parkplatz des Theaters von Orléans erreichten, wo wir unsere Austauschpartner zwar nicht sehen, aber durch ihr Rufen und Klatschen erkennen konnten.

Sechzehn Stunden, das klingt nach einer endlosen Zeit, wenn man sie in einem Reisebus auf der Autobahn verbringt. Aber immerhin führte uns unser Weg auch durch ein paar kleine belgische Städte und schließlich auch durch das abendliche Paris. Außerdem bewahrten uns Gesellschaftsspiele, das Üben unseres Liedes über den Austausch und die immer größer werdende Aufregung vor allzu großer Langeweile.

Auch das Wochenende in den Gastfamilien verging wie im Fluge, viele von uns machten kleinere Ausflüge zum Beispiel zu Schlössern oder trafen sich in Gruppen in Orléans. Wir merkten, wie freudig und interessiert auch die Austauschpartner der anderen waren und umso schöner war es, unter der Woche immer wieder in Gruppen unterwegs sein zu können.

Unsere Schulbesuche waren das wohl Spannendste an der Zeit in Orléans. Obwohl das Lycée Jean Zay weniger Jahrgänge hat als unser Gymnasium, wurde uns spätestens in der Mittagspause bewusst, wie viele Schüler und Schülerinnen es trotzdem gibt, die sich  täglich draußen vor der Mensa drängen. Anders als das eher überschaubare Essensangebot unserer Schule gab es in der Mensa des Lycée Jean Zay alles von Obst über Salat und Brötchen bis hin zu Käsevariationen.

Auch der Unterricht war ganz anders als bei uns, da er strenger war, sich die Schüler und Schülerinnen aber gleichzeitig kaum melden mussten oder in anderen Stunden einfach alle durcheinander redeten. Es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie uns in der Schule und auch in den Familien allen die gleichen überraschenden Unterschiede zu Deutschland aufgefallen sind.

Neben den Ausflügen, wie zum riesigen Garten des Schlosses Chaumont Sur Loire, hatten wir viel Freizeit in Orléans, in der wir die Stadt selbst, mit oder ohne unsere Austauschpartner, erkunden konnten, aber aufpassen mussten, uns nicht zu verlaufen, da Orléans viel größer war als Lüneburg und mit den großen Gebäuden mit ihren Säulen und der riesigen Kathedrale  auch viel prächtiger.

Um all diese überwältigenden Eindrücke nicht zu vergessen, sollten wir alle ein „carnet de voyage“, ein Reisetagebuch, führen und arbeiteten an diesem auch gemeinsam, während unsere Austauschpartner, an manchen Tagen bis um 6 Uhr abends, im Unterricht saßen.

Der Ausflug am Ende der Reise, auf den viele von uns sich wahrscheinlich am meisten freuten, war der Ausflug nach Paris! Wir liefen die etwa 700 Stufen auf den Eifelturm und dann quer durch Paris zu den größten Sehenswürdigkeiten, wie dem Arc de Triomphe und dem Louvre. Das war anstrengend und so war es gut, dass wir uns am folgenden Tag (dieses Mal lediglich 14 Stunden) auf der Fahrt nach Hause ausruhen konnten.

Der Austausch war unvergesslich und so können wir wohl alle die Teilnahme an zukünftigen Austauschen mit dem Lycée Jean Zay nur empfehlen. Auch für schüchterne oder im Hinblick auf ihr Französisch nicht so überzeugte Schülerinnen und Schüler! Denn alle unsere Ängste waren vollkommen unbegründet, da die französischen Schüler und Schülerinnen uns so offen und freundlich empfingen.

Vibeke, Christina & Hannah-Marleen (Jahrgang 12)

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