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Deutsch als Zweitsprache – Deutsch als Bildungssprache

Menschen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, um sich in Deutschland verständigen zu können, sehen sich mit einer Vielzahl von komplexen grammatischen Strukturen und sprachlichen Mehrdeutigkeiten konfrontiert.

Insbesondere aber auf dem Weg zu einem Schulabschluss tritt eine Schwierigkeit hinzu, die für die Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache eine große Herausforderung darstellt:

            Alltagssprache ist nicht gleich Bildungssprache.

            So, wie wir sprechen, schreiben wir nicht.

Das Deutsch, das ich zunächst lerne, um mich zu verständigen, hat teilweise wenig mit dem Deutsch zu tun, welches mir in den zahlreichen und unterschiedlichen Texten im Unterricht aller Fächer begegnet. Und dieses „Bildungsdeutsch“ ist spätestens in schriftlichen Abschlussprüfungen irgendwann auch aktiv anzuwenden.

Unterrichtsinhalte

Der inhaltliche Schwerpunkt des Deutsch-als-Zweitsprache-Unterrichts am BRG liegt somit nicht nur auf dem Spracherwerb, sondern in hohem Maße auch auf dem Erwerb von Vokabular und Wissen über strukturelle und formale Eigenheiten der deutschen Bildungssprache – stets abgestimmt auf den individuellen Förderbedarf. Konkret bedeutet das:

  • Erwerb und Ausbau der grundlegenden Kompetenzen des Sprechens, Schreibens, Lese- und Hörverstehens,
  • Erwerb und Ausbau sowohl grundlegender als auch spezieller/fortgeschrittener grammatischer Strukturen und Phänomene,
  • die Erarbeitung schwer verständlicher Texte verschiedener Fächer,
  • Erwerb von Strategien und Kompetenzen zur schnellen Erschließung bildungssprachlicher Texte, um schnell aktiv am Unterricht teilnehmen und schriftliche Prüfungen bestreiten zu können,
  • Verbesserung des Ausdrucksvermögens insbesondere im bildungssprachlichen Bereich,
  • sprachliche Vor- und Nachbereitung von Klassenarbeiten und Klausuren,
  • Förderung verschiedener Kompetenzen im Bereich Englisch oder der 2. Fremdsprache, insofern aufgrund der Bildungsbiographie große Defizite vorhanden sind,
  • individuelle Wünsche im Rahmen der oben skizzierten Förderbereiche

Unsere ein- bis fünfstündigen Förderkurse bestehen aktuell aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5 bis 11, aufgeteilt in Kleingruppen mit zwischen einem und fünf Lernenden. Die Kurse sind teilweise jahrgangsübergreifend (zumeist betrifft dies Doppeljahrgänge).

Zielgruppe der DaZ-Förderung

Je nach individuellem Förderbedarf unterstützen wir Schülerinnen und Schüler, die

  • über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen.
  • bereits in der Grundschule in Deutschland beschult wurden oder diese komplett durchlaufen haben.
  • erst ab der Sekundarstufe I unsere oder eine andere deutsche Schule besucht haben.
  • bereits vor der Einschulung nach Deutschland gekommen oder gar hier geboren sind, aber in einem Haushalt nichtdeutscher Herkunftssprache aufgewachsen sind.

Wir unterstützen also grundsätzlich jeden, der einen außergewöhnlichen Förderbedarf aufweist, der auf einen nichtdeutschen Sprachhintergrund zurückzuführen ist.

Muttersprachen

…, die DaZ-Schülerinnen und -Schüler des BRG mitbringen oder bisher mitbrachten:

  • Arabisch
  • Englisch
  • Italienisch
  • Japanisch
  • Kurdisch
  • Persisch (Dari und Farsi)
  • Polnisch
  • Rumänisch
  • Russisch
  • Türkisch

Neue Sprachen sind immer willkommen!

Arbeit der Fachschaft DaZ

Neben der Gestaltung der Unterrichtsinhalte kümmert sich die Fachgruppe DaZ auf organisatorischer Ebene ebenfalls um folgende Angelegenheiten und Vorgänge oder gibt hierbei Hilfestellung:

  • Sprachfeststellungsprüfungen (Ersatz der 2. Fremdsprache durch eine Prüfung in der Muttersprache),
  • BuT-Anträge bezüglich Exkursionen, Klassenfahrten oder fachlichen Nachhilfeunterrichts,
  • Vermittlung von Dolmetschern für Gespräche zwischen Eltern und Lehrkräften,
  • Organisation von Nachteilsausgleichsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache,
  • Beratung der Fachlehrer in Bezug auf mögliche Hilfestellungen für die im DaZ-Bereich betreuten Schülerinnen und Schüler,
  • Diagnose des individuellen Förderbedarfs,
  • … und vieles mehr

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Herrn Brehmer: christoph.brehmer@brgs.de

Text: Christoph Brehmer, Fachobmann Deutsch-als-Zweitsprache

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