Überflieger

Glaubst du an Außerirdische?

Hallo, wir sind allein hier!

Aliens, mit grünen Antennen und Insektenaugen, uns Ideen einflüsternd? Entführende, in blechernen Untertassengefährten, unsere so tolle Erde erkundend und nichts Besseres vor, als uns zu untersuchen? Bürokratische Vogonen mit einem Faible für Dichtung, die sie uns aufzwingen wollen?

Der Blick in den Himmel, der ab und an unendlich wirken mag, macht Manchem Hoffnung auf das, oder Angst vor dem, was da draußen Ähnliches herum -fliegen, -kriechen, -krabbeln oder -laufen könnte.

Es gibt unzählige, auch recht einflussreiche Gruppierungen und Religionen, die Ufoglauben in ihre Welterschaffungsnarrative und Lebensphilosophien mischen: entweder Verheißung eines besseren Lebens oder die Bedrohung mit einem schlechteren Leben, je nach Prädisposition, predigend.

Serien wie Raumschiff Enterprise, Star Wars und Doctor Who, Filme wie Aliens oder Men In Black, die Kurzgeschichten von Philip K. Dick, oder der weniger berühmte Roman von Stephenie Meyer, „Souls“: Nette Geschichten voller spannungsgeladener Narrative; mit kulturellem Wert und Einfluss auf Sprache („hoch beamen“) und Kultur (Klapp-Handys, 25. Mai)). Aber immer: Intergalaktische Gesellschaftsordnungen voll obskurer Gestalten, mit allen oder den meisten menschlichen Eigenschaften versehen: Macht haben zu wollen, Verträge schließen zu können und zu lieben.

Mal ehrlich, So ein Quatsch, denke ich. Der Zufall hat unsere alberne Spezies hier für ein paar tausend Jahre auf den Planeten gebannt. Uns, ‚homo imperfectus‘, die wir permanent denken, das Wichtigste auf der Welt zu sein, die wir uns als Mittelpunkt des Universums und der Interessenlage vermeintlicher anderer Wesen stilisieren. Die wir alles immer egozentrisch um uns kreisen lassen, vom nächsten Eis bis zur Erdumdrehung.

Und wenn wir uns Wesen ausmalen, dann schaffen wir es nicht, fehlerhaft und kleingeistig wie wir sind, über uns hinauszuwachsen: menschlich kommen sie daher, die Gestalten und Figuren, mit ihren Wünschen, Ideen, Bestrebungen und Emotionen. Sie wollen Territorien besetzen, andere besiegen, Freunde finden, sensibel sein oder lieben.

All die Aliens in ihren Untertassen, all diese Geschichten unserer Vorstellungskraft sind letztlich lediglich eine Metapher für das Menschliche; eine Projektion unserer Einsamkeit in den unendlichen, leeren Sternenhimmel.

Was, wenn ich falsch liege? Einfach. Ich habe immer ein Handtuch dabei; in der Ecke eine kleine, hoffnungsvolle Stickerei: 42.

 

Brü

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