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Salvete pueri puellaeque, salvete parentes!

Quid ad discipulos?“ – Oder, wie wir Lateinlehrer sagen würden: „Welchen Nutzen hat Latein für die Schüler und Schülerinnen?“

Schülerinnen und Schüler, die Latein lernen, erwerben einen Schlüssel. Mit diesem Schlüssel eröffnet sich ihnen der Zugang zur europäischen Kultur und zu Sprache. Latein liefert also sozusagen den Werkzeugkoffer mit Werkzeugen und Ideen, um Sprachen generell besser zu verstehen, vornehmlich aber die Muttersprache Deutsch. So können Defizite im Deutschen abgebaut werden, welche z.B. den Satzbau oder die Formenlehre betreffen.

Latein ist der Schlüssel, um die Gedankenwelt der gesamten europäischen Kulturgeschichte von der Römischen Republik bis hin zu den Humanisten des 16. Jahrhunderts zu erschließen.

Ferner bleibt es eine Tatsache, dass Latein mit seinem Wortschatz und seiner Grammatik „die Mutter“ vieler romanischer Sprachen darstellt und zudem nicht nur großen Einfluss auf die deutsche Sprache, sondern auch auf das Englische (ca. 50 % der englischen Wörter stammen aus dem Lateinischen) gehabt hat.

Im Lateinunterricht am BRG beschäftigen wir uns aber nicht nur mit der Sprache allein. Vielmehr werden an vielen Stellen während der Auseinandersetzung mit den lateinischen Texten und der lateinischen Gedankenwelt auch grundsätzliche Fragen behandelt, die aktueller nicht sein könnten: Was bedeutet Glück? Gibt es „gerechte“ Kriege? Was soll man mit der Zeit machen, die einem gegeben wurde? Welche Formen der Beziehung zweier Menschen gibt es und welche passt zu mir persönlich? Welche Staatsform ist die beste?

Neben diesem Füllhorn inhaltlicher Fragen schult der Lateinunterricht aber auch die methodischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Eine Übersetzung fördert das genaue Arbeiten und eine angemessene Ausdrucksweise im Deutschen.

Auf ein Wort, das an alle Eltern gerichtet ist, die Latein in der Schule hatten und noch heute von schlechten Erfahrungen zu erzählen wissen: Vor dem Hintergrund einer modernen Didaktik werden lateinische Texte nicht mehr nur übersetzt. Im Gegenteil, für eine angemessene Auseinandersetzung werden die Themen vielfältig reflektiert. Dabei spielen szenische Interpretation, Zeichnen, Filme, aber auch die Interpretation vieler Werke aus Kunst und Musik eine Rolle. Die Lehrwerke sind indes auch um einiges moderner geworden. Werfen Sie einmal einen Blick hinein!

Eine Bemerkung noch zum Schluss: Im Gegensatz zu den modernen Fremdsprachen zielt der Lateinunterricht nicht auf eine aktive Kommunikation in lateinischer Sprache ab. Die Unterrichtssprache ist immer deutsch.

Valete!

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